Ernährungsberatung nach TCM – individuell und typgerecht

mit Anfang 20 wurde bei mir eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert, die sogenannte Basedow-Krankheit. Ich fühlte mich miserabel, konnte kaum noch schlafen, war innerlich getrieben und doch überhaupt nicht leistungsfähig. Schon damals ging ich zu einem Therapeuten der Chinesischen Medizin, der mir, im Rückblick betrachtet, die richtigen Tipps gab und mir Kräuter verschrieb, die ich mir in der Apotheke abholen sollte. Leider war ich damals noch nicht soweit, meinen Heilungsprozess durch mein eigenes Verhalten positiv zu unterstützen.

Im Nachhinein bin ich darüber sehr traurig, denn ich habe noch viele Jahre ziemlichen Raubbau an meinem Körper betrieben. Wenn es um die Ernährung ging, dann dachte ich, solange ich schlank bin, ist ja alles in Ordnung und die Prinzipien der Chinesischen Ernährungslehre erschienen mir viel zu abgehoben und kompliziert. Zu einer wirklichen Änderung meines Verhaltens fand ich erst während meiner ersten Schwangerschaft. Auf einmal begriff ich durch dieses kleine Leben, das ich mit zu versorgen hatte, wie wichtig es ist, welche Nährstoffe ich zu mir nehme und wie ich meinen Körper darin unterstützen kann, diese auch wirklich zu verwerten und aufzunehmen.

Langsam ahnte ich, dass es nicht die einzelnen Nährstoffe und Substanzen sind, die mich an der Ernährung interessierten, sondern die sehr komplexen Zusammenhänge, auf denen eine wirklich gesunde und ausgewogene Ernährung beruht. Denn was bringt es, wenn wir die gesündesten Dinge essen oder versuchen, uns mit Nahrungsergänzungsmitteln umfassend zu versorgen, wenn unser Körper all die Nährstoffe gar nicht aufnehmen kann?

In der Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden all die Umstände mitbedacht, aus denen sich eine gesunde Ernährung ableiten lässt und meine erste wirklich intensive Beschäftigung mit dieser alten Lehre während meiner ersten Schwangerschaft kam einer Erweckung für mich gleich. In den Heilsystemen Asiens stellt die Ernährung seit eh und je einen grundlegenden Pfeiler dar – ganz im Gegensatz zu unserem Kulturkreis, in dem diese Zusammenhänge seit Hildegard von Bingen (1098-1179) kaum noch beachtet wurden und erst in den letzten Jahren durch schnell wechselnde Forschungsergebnisse wieder auf ein vermehrtes Interesse stoßen. 

Als Pädagogin bereitet es mir nun große Freude, meinen Klienten die sehr komplexen Prinzipien der Ernährungslehre nach den 5 Elementen komprimiert und doch verständlich zu vermitteln. Es ist schön zu sehen, wie langfristig mehr Wohlbefinden auf der Basis dieses verinnerlichten Wissens erreicht werden kann.

Zu sehen, wie die unterschiedlichen Ansätze der westlichen modernen Ernährungsmedizin und die uralten Erkenntnisse der asiatischen Heilsysteme ineinandergreifen, ohne sich je zu widersprechen, ist mir Motivation und Bestärkung zugleich.